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„Helfen – als Profession (Problem Arbeitslosigkeit)“ Flipbook Version

„Helfen – als Profession“ (Flipbook Version)

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Wir investieren jedes Jahr über 70 Milliarden Euro, um Arbeitslosigkeit zu „verwalten“. Das Ergebnis: unter 6 % Vermittlungserfolg. Das ist ineffizient, entmündigend – und politisch nicht mehr vertretbar.

Die Bilanz: „Wir leisten uns teure Wirkungslosigkeit!“

Sozial und gerecht ist nicht, möglichst viel Geld in ineffiziente Strukturen zu pumpen. 

Ein Sozialstaat ist dann stark, sozial und gerecht, wenn er die richtigen Dinge gut tut, d. h., dass er wirksam und effizient ist.

Das jetzige Setting des Sozialstaates (hier Themenfeld Arbeitslosigkeit) funktioniert einfach nicht mehr.

Es bedarf eines grundlegenden Setups. Die Botschaft hierbei:

  • Wer helfen will, muss sich überflüssig machen.
  • Solidarität ist nur legitim, wenn Hilfe wirksam ist.

Kernprobleme:

  • Hilfesuchende verharren zu oft in Passivität, weil die gebotene Hilfe nicht zur Selbsthilfe motiviert bzw. kaum Selbstwirksamkeit fördert.
  • Hilfeinstitutionen erhalten und stablisieren sich in erster Linie selbst, statt Probleme zu lösen – „Defizit als Geschäftsmodell“.
  • Die Solidargemeinschaft finanziert Strukturen (Jobcenter / BA) ohne ausreichende Wirkung.
  • Ein abhängiges IAB analysiert und bewertet die arbeitsmarktpolitische Praxis als Organisation der BA. „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“.

Die Ebenen der Verantwortung

  • Hilfesuchende (Kant): Wer dauerhaft Hilfe bezieht, ohne Verantwortung zu übernehmen, bleibt unmündig. Menschen haben einen Hang zur Bequemlichkeit.
  • Hilfeinstitutionen (Luhmann): Hilfesysteme, die sich nicht überflüssig machen wollen, reproduzieren Abhängigkeit.
  • Solidargemeinschaft: Wer finanziert, hat Anspruch auf Wirksamkeit, Transparenz und Reziprozität.

Ein starker Sozialstaat ist wirksam und effizient

  • Hilfe muss Brücke ins selbstbestimmte Leben sein – keine Endstation.
  • (Lincoln): Man hilft Menschen nicht, wenn man für sie tut, was sie selbst tun können.
  • Die Soziale Hilfe eines starken und gerechen Sozialstaats soll wirksam, menschlich und wirtschaftlich tragfähig sein – und sich idealerweise selbst überflüssig machen.
  • Ein „Weiter so wie bisher“ gefährdet den sozialen Frieden und überfordert den Staat.
  • Mutige Politik muss diesen Stillstand beenden.

„Postskriptum – zur schlechten Performance der BA/Jobcenter
Wenn wir nicht 5 von 100 Arbeitslosen p. a. vermitteln würden, wäre alles noch viel schlechter“ (Andrea Nahles zur Performance der BA/Jobcenter) 29.8.2025.
Siehe oben – Hilfeinstitutionen.

Eine deutlich bessere Vermittlung (20 % mindestens p. a.) von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt könnte den Bundeshaushalt (Arbeit und Soziales) in Milliardenhöhe (10-15 Milliarden €) jährlich entlasten und den Personalbedarf in den Jobcentern / BA deutlich reduzieren (5.000 – 10.000 Personen p. a.).

Annahmen
– 3 Millionen Arbeitslose 
– 20 % Vermittlung p. a. 
– 107.000 Vollzeitbeschäftigte Jobcenter / BA
– Nettovorteil je vermittelter Person p. a. (Transfers inkl. KdU/Heizung – variabel skalierende Verwaltung + Fiskalerträge, Mix 60 % Stadt / 40 % Land): 20.696 €.