Besucher

022346

Demokratie beginnt bei einem SELBST

Demokratie beginnt bei einem SELBST. Nicht nur auf die Selbstentfaltung, sondern auch auf die Selbstbeherrschung im alltäglichen Kommunizieren bzw. alltäglichen Handeln und Tun, Nichttun und vor allem bewussten Unterlassen kommt es an.

„Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.“

Diese Aussage aus der Bergpredigt umschreibt ein grundlegendes ethisches Prinzip von Demokratien.

In vielen Kulturen und Weltreligionen findet man diese „Goldene Regel“ als Orientierung für ein gelingendes Zusammenleben von Menschen.

Es gibt so etwas wie „moralische Tatsachen“ (unterlasst Böses, achtet und würdigt andere, so wie euch selbst, alles was ihr von anderen erwartet, tut ihnen auch) im Hinblick darauf, was für alle Menschen grundsätzlich richtig und gut ist, unabhängig von der vorherrschenden Kultur und/oder Ideologie.

Niemand weiß zwar, was im absoluten Sinne gut, wahr oder schön ist.

Menschen wissen aber sehr genau, was es zu unterlassen gilt an unguten, unwahren und unschönen Handlungen.

„Du sollst nicht …“.

Der Kernpunkt der Goldenen Regel basiert darauf, dass es neben der Freiheit zur Selbstenfaltung eben auch Grenzen der Selbstentfaltung oder anders ausgedrückt die Freiheit zur bewussten Befolgung der von der Vernunft vorgegebenen Verhaltensregeln und Gesetze (Selbstbeherrschung) gibt. (Immanuell Kant).

Der Mensch ist eben Individuum (ich habe die Freiheit zum Tun, Nichttun, Unterlassen) und Gesellschaftswesen (wie wirkt sich mein Tun, Nichttun bzw. Unterlassen auf andere aus) zugleich.

Nach KANT ist Freiheit in erster Linie die Freiheit zur Vernunft.

Vernunft bzw. vernünftiges Handeln basiert auf Aufklärung.

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit.

Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.

Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ ist der Wahlspruch der Aufklärung.

Statt sich auf das innerhalb der Grenzen der menschlichen Vernunft Mögliche zu beschränken oder im Handeln gegebenenfalls zurückzuhalten, existiert auf der anderen Seite vielerorts eine im Kontext falsch verstandene Selbstverwirklichung / Selbstentfaltung / I´am first)“ als ein unmittelbares Ausleben der Triebe, der Wünsche, der Empfindungen, der Weltaneignung, der Allmachtsphantasien ….

In diesem Sinne leiden wir heutzutage tatsächlich nicht an einem Zuviel, sondern einem Zuwenig an rationaler Energie und Aufklärung.

Wir müssen lernen, die Täterschaft „auch“ in uns SELBST zu suchen. Die Katastrophe des Zweiten Weltkrieges wurde nicht nur allein von Adolf Hitler und den Militärs provoziert, sondern war auch das Ergebnis einer aus den Fugen geratenen „geistigen Welt des Miteinanders„.

Rationalität bedeutet eine freiwillige Beschränkung des menschlichen Geistes auf das ihm Angemessene.

Rationalität zeigt sich demgemäß dort, wo wir uns auch unserer eigenen Gefährlichkeit bewusst werden und alles daran setzen, die in jedem in uns steckende Hemmungslosigkeit unter Kontrolle (Selbstbeherrschung) zu bringen.

Studie aus 2017-2018 giz.de/Die-Ukraine-in-den-Augen-Deutschlands_de.pdf