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Wenn der Hass des Machthabers einfach nicht auf sein Volk überspringen will?

Das Böse (die Hölle), das sind stets die anderen.

Hass verursacht Leid, sowohl bei dem, der ihn empfindet als auch bei dem, der ihm zum Opfer fällt.

Offenbar vermittelt Hass ein Gefühl von Macht und Stärke. Eine Stärke, die aus Hass heraus erlebt wird, ist allerdings nur eine oberflächliche Empfindung, die ein tieferliegendes Gefühl eigenen Unwerts verdeckt.

Menschen, die hassen, nehmen leider auch ihren eigenen Schaden in Kauf. Mehr als eigene Werte zu bewahren, versuchen sie den Wert anderer herabzusetzen; im extremsten Fall, indem man sie vernichtet und auch die eigene Vernichtung dabei in Kauf nimmt.

Das macht Hass zu einem eindeutig psychopatho­logischen Phänomen. Er schadet nicht nur dem Opfer. Er schadet auch dem Täter stets mehr, als er ihm jemals nützen könnte.

Bei dem der hasst, ist ein spürbares Selbstwertgefühl entweder gar nicht vorhanden oder es hängt eine Identifikation mit überhöhten aber nicht realisierbaren Selbstbildern zusammen (narzisstisches Defizit).

Hass drückt sich in reaktiver Aggression aus.

Er reagiert auf Bedrohungen, denen man sich von Seiten anderer ausgesetzt sieht.

Das hat mit einer psychologischen Bedingung zu tun, die ihm zugrunde liegt, einem fehlenden oder zerbrechlichen Selbstwertgefühl.

Die Angst, anderen ausgesetzt zu sein, treibt Menschen dazu, zum Präventivschlag auszuholen.

Besonders narzisstische oder emotional instabile Persönlichkeiten, deren Selbstwertgefühl überdimensioniert von der Bestätigung durch andere abhängt, neigen zu Hassgefühlen und davon abgeleiteten Aggressionen. Vor allem dann, wenn andere die geforderte oder erwartete Bewunderung verweigern oder die in sie gesetzte Liebe nicht erwidern.

Paranoide Persönlichkeiten sehen im Unglück grundsätzlich die Schuld anderer.

Wie Menschen auf Bedrohung reagieren, wird also stark durch ihr Selbstbild und ihre Persönlich­keitsstruktur bestimmt.

Du bist nicht ohnmächtig, sagt der Hass. Du hast den Feind bloß noch nicht besiegt. Hass hetzt nicht nur gegen die Opfer. Er hetzt auch den Täter dazu auf, auf sich selbst keine Rücksicht zu nehmen.

Psychologisch betrachtet ist Hass eine Abwehrreaktion. Er dient dazu, Selbstwert­zweifel auszublenden und die schmerzhafte Einsicht zu verhindern, dass man anderen und damit äußeren Einflüssen (Fremdbestimmung) ausgeliefert ist.

Hass tut weh, verhindert jede Lebensfreude und macht zudem hässlich.

Hass ist eine destruktive Daseinsform.

Jeder, der von Hass befallen ist, möchte diese pathogenen Mechanismen im eigenen Inneren eigentlich loswerden. Verantwortlich für den Hass ist nicht das Ziel, auf das er sich ausrichtet, sondern der Täter, der den Bogen spannt.

Hassende verkennen oft die Komplexität der Wirklichkeit. Wer die Wirklichkeit verkennt, wird sich an ihren Strukturen stoßen. Jeder Stoß schmerzt und steigert die Aggression.

Wer hasst, leidet nicht nur unter der tat­sächlichen oder vermeintlichen Bedrohung, der er sich ausgesetzt sieht. Er leidet auch unter der destruktiven Einstimmung seines Selbsterlebens. Damit rennt er erst recht in den Keller, dessen Dunkelheit (Ohnmacht) ihm Angst macht.

Eingeständnis (Ohnmacht akzeptieren):
Sich die eigene Ohnmacht einzugestehen und sich wieder als Teil einer gemeinsamen Welt zu verstehen bedeutet auch, wieder realitätstauglich zu sein.

Will sagen, alles und jeden dominieren zu wollen, ist unmöglich. Es ist ein unheilvolles Unterfangen, ohne jede Chance des Gelingens.

Wer nicht mehr gegen die Erfahrung der Ohnmacht kämpft, hat den Kopf frei, zu tun, wozu er die Macht hat (Selbstbemächtigung). Er kann sich von der Aggression befreien, in dem er sich die eigene Ohnmacht gegenüber vielen äußeren Faktoren eingesteht.

Hass ist nicht Folge erlittenen Unrechts oder eigenen Unwerts. Er ist Folge falscher Interpretation der Wirklichkeit.

Einige Auszüge aus: Seele und Gesundheit Informationen zu Psychiatrie und Psychotherapie


wie-entsteht-hass-interview-mit-einem-psychiater

Viele Menschen in Russland haben offenbar ein gutes natürliches Empfinden dafür, zu unterscheiden zwischen nationalem Stolz und nationalem narzisstischem Hass.

Kremlkritische russische Soziologen stellen fest:
Vor allem die Alten und die öffentlich Bediensteten unterstützen Putin, die Jugend ist mehrheitlich gegen den Angriffskrieg.

Die russische Jugend lehnt den Krieg mit deutlicher Mehrheit ab, insbesondere diejenigen Jugendlichen, die Wehrdienst leisten müssen sind für ein sofortiges Kriegsende.

Umgekehrt will eine Mehrheit der Senioren den Angriffskrieg weiterführen. Fragt sich nur, wie lange noch?

Dem Vernehmen nach, fühlen die meisten Russen sich nicht von außen bedroht.

„Wir wollen diesen Krieg nicht“.

Sie wollen nicht töten, verletzen, selber sterben oder als Kriegsinvaliden aus einem sinnlosen Krieg zurückkehren.

Niemand will Krieg, nur die, die krankhaft hassen und ihre inneren narzisstischen Kämpfe nicht in den Griff bekommen.

Andererseits wird es ein schwieriges Unterfangen für die Machthaber und dem russischen Kleriker Kyrill I. (ehemaliger KGB Offizier) werden, ihr Volk zum HASS zu zwingen.

Selbst die ausgeklügeltste und perfideste Propaganda wird im Herzen der Menschen als Hass entlarvt.

Auch wenn der Hass der Realität nicht in die Augen schauen will (oder kann), die Realität lässt sich davon nicht beirren. (Siehe auch kognitive-Dissonanz)