Einzelgänger gibt es überall in der Natur, bei Pilzen, bei Tieren, beim Menschen. Doch warum entscheiden sie sich dafür, sich anders als die Masse zu verhalten?

Eine interdisziplinäre Studie aus Princeton hat diese Frage untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass dort das Verhalten mancher nicht zufällig abweicht, sondern integraler Bestandteil der Überlebensstrategie des Kollektives ist.

Damit ließe sich sozial abweichendes Verhalten überall in der Natur neu begreifen: Als Teil des sozialen Verhaltens eines Kollektives — auch beim Menschen.

Das Tier, das eine andere Wanderroute einschlägt als der Rest der Herde, die Blume, die erst Wochen nach dem Rest ihrer Art blüht — „Außenseiter“ gibt es nicht nur beim Menschen, sondern überall in der Natur.

Einzelgänger in der Gesellschaft, „außen vor“ aber dennoch „mitten drin“.

Einzelgänger in der Gesellschaft und ihr Nutzen für die kulturelle Entwicklung  – am Beispiel von „freien“ –  (Art. 5(3) GG – Künstlern und Wissenschaftlern. Siehe: Barzon Brock – YouTube.

Demnach sind Künstler und Wissenschaftler eher Kritiker von Kulturen,  als Schaffende im Dienste herrschender Kulturen. Sie sind von ihrer kollektiven Aufgabe her Kunst- und Wissenschaftsträger und nicht in erster Linie Kulturträger (herrschender Kulturen).

Darin besteht ihr wertvoller und aufklärender individueller Beitrag für das Kollektiv der Gesamtgemeinschaft.

Ihre individuelle Autorität erwächst „nur“ aus der Kraft ihrer individuellen Autorenschaft (Bilder, Skulpturen, Literatur, Musik, Wiss. Erkenntnisse …).

Somit sind sie einerseits (gesellschaftlich freigestellte) Einzelgänger und ggf. Abweichler und andererseits aber auch notwendige Kooperateure und Innovatoren für die Zukunftsfähigkeit von Gesellschaften. 

Ohne die Fähigkeit, ihre Vorstellungen zu überprüfen und ihre Kenntnisse zu vertiefen, wären Gesellschften nicht überlebensfähig. Leider sind solche Gaben nur auf der Ebene des Individuums anzutreffen. Kollektive dagegen lernen äußerst ungern. Sie kapieren erst dann etwas, wenn der Druck derart zunimmt, daß ihnen kein anderer Ausweg mehr übrigbleibt.“