Ich weiß, dass ich nichts weiß (Sokrates)
Ich weiß, dass ich nichts weiß (Sokrates)
Erkenntnistheoretische Bescheidenheit:
Sokrates betont, dass echtes Wissen nur dann entstehen kann, wenn man sich der eigenen Unwissenheit bewusst ist. Wer glaubt, bereits alles zu wissen, ist nicht offen für neue Erkenntnisse.
Kritik an vermeintlichem Wissen:
Sokrates stellte in seinen Dialogen oft fest, dass viele Menschen sich für wissend halten, obwohl sie ihr Wissen nicht begründen können. Sein philosophischer Ansatz war es, durch gezieltes Fragen (die sokratische Methode) Unklarheiten aufzudecken.
Wahre Weisheit liegt im Eingeständnis der Unwissenheit:
Weisheit besteht darin, seine eigene Unwissenheit zu erkennen – im Gegensatz zu denen, die sich fälschlich für weise halten.
Kurz gesagt:
Sokrates fordert dazu auf, bestehende Überzeugungen kritisch zu hinterfragen und nicht in der Illusion des Wissens zu verharren. Sein Ziel war nicht Unwissenheit, sondern eine tiefere, reflektierte Form des Wissens.
Sokratische Haltung:
Forderung nach intellektueller Bescheidenheit bzw. heute – „Vorsicht“ gegenüber einer scheinbar überlegenen Aufgeklärtheit / oder auch gegenüber moralischem Größenwahn.
„Da stehe ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor. Und sehe, dass wir nichts wissen können! Das will mir schier das Herz verbrennen!“ aus Goethes Faust.
Die Differenz des Wissens zwischen einem Professor und einem einfachen Arbeiter ist, gemessen an dem Gesamtwissen der Welt, nur als minimal zu betrachten. Also sollte sich erstgenannter nichts darauf einbilden – nach Bazon Brock.
