Besucher

029081

Soziale Rollen

Soziale Rollen

In der Soziologie sind soziale Rollen ein zentrales Konzept zur Erklärung menschlichen Verhaltens in sozialen Zusammenhängen.

Sie beschreiben die Gesamtheit der Erwartungen, die an eine Person in einer bestimmten sozialen Position gestellt werden.

Eine soziale Rolle ist das normative Verhalten, das von einer Person erwartet wird, die eine bestimmte soziale Position innehat.

o    Rollen sind an soziale Positionen gebunden
Eine soziale Position (z. B. Mutter, Lehrer, Polizist) ist der Platz einer Person in der gesellschaftlichen Struktur. Die Rolle beschreibt, wie man sich in dieser Position verhalten soll.

o    Normen und Erwartungen
Jede Rolle ist mit gesellschaftlichen Normen, Werten und Erwartungen verbunden.  Diese bestimmen, wie man sich „richtig“ verhält.

o    Rollenlernen (Sozialisation)
Menschen lernen soziale Rollen durch Erziehung, Bildung, Medien und soziale Kontakte – dieser Prozess heißt Sozialisation.

o    Mehrfachrollen und Rollenkonflikte
Menschen haben oft mehrere Rollen gleichzeitig (z. B. Mutter, Arbeitnehmerin, Freundin), was zu Rollenkonflikten führen kann.

Talcott Parsons sah Rollen als Teil eines „sozialen Systems“, das durch Erwartungen stabil bleibt.

Erving Goffman verglich Rollen mit einer Theateraufführung – Menschen „spielen“ ihre Rolle je nach Publikum unterschiedlich (Dramaturgische Soziologie).

Bei dem Systemtheoretiker Niklas Luhmann ist eine soziale Rolle eine strukturierte Erwartung in einem sozialen System. Sie hilft, Erwartungen zu stabilisieren, indem sie erwartbare Kommunikationsmuster schafft. Beispiel: „Lehrer“ ist keine Person, sondern ein kommunikatives Erwartungsmuster im System Schule.

Alltagstheater – wir spielen Rollen, wie Schauspieler auf einer Bühne.