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Kulturelle Unterschiede – Wer bin ich (Individuum) und wo gehöre ich hin (Gesellschaft)?

Kulturelle Unterschiede – Wer bin ich (Individuum) und wo gehöre ich hin (Gesellschaft)?

Der Mensch ist immer sowohl ein Einzelner als auch Teil einer Gemeinschaft. Die Entwicklung der eigenen Identität hängt stark von der Kommunikation und den Interaktionen mit anderen Menschen ab. Dabei ist immer das individuelle „Ich“, die Ich-Identität in Beziehung zu einem gesellschaftlichen „Wir“, das die kollektive-Identität bildet. Der Prozess, durch den wir in die Gesellschaft hineingewachsen und unsere Individualität entwickelt haben, wird durch Begriffe wie Sozialisation, Enkulturation, Interaktion, Kommunikation und Kopplung beschrieben.

Die „individuelle Identität“ umfasst alle Merkmale, die eine Person von anderen unterscheiden, wie z.B. Geschlecht, Alter, Herkunft, Ethnizität, Nationalität, Beruf oder persönliche Eigenschaften. Jeder Mensch entwickelt eigene Haltungen und Einstellungen gegenüber dem Leben. Diese Einstellungen beeinflussen die Kommunikation mit anderen, und sie können sich durch Selbstreflexion ändern.

Die kollektive Identität bezieht sich auf die Gemeinschaft, zu der man gehört, und ist eng mit Begriffen wie Kultur, Staatsform, Rechtssystem und Wirtschaftssystem verbunden.

Kultur umfasst alle Traditionen, Werte und Verhaltensweisen, die von einer sozialen Gruppe oder Nation über Generationen hinweg entwickelt wurden, um im gesellschaftlichen Leben zu bestehen. Kulturelle Unterschiede können zu Konflikten führen, die auf friedliche Weise gelöst werden müssen.

Zivilisation bedeutet, einen gemeinsamen Rahmen für das Zusammenleben zu haben, der von allen anerkannt wird – ähnlich wie Verkehrsregeln im Straßenverkehr.

Während Kultur die Regeln innerhalb einer bestimmten Gemeinschaft beschreibt, geht es bei Zivilisation darum, wie verschiedene Kulturen miteinander umgehen und Konflikte vermeiden können. Ein europäischer Ordnungsrahmen sollte sicherstellen, dass die Rechte der Einzelnen, der Nationen und der Staatengemeinschaft gewahrt bleiben.

Bazon Brock sagte: „Erst die Verpflichtung auf eine universelle Zivilisation garantiert die Existenz der verschiedenen Kulturen, die sich sonst in permanentem Kriegszustand befänden.“ Anpassung als zivilisatorischer Akt.

Wer sich den zivilisatorischen Regeln zur Überbrückung kultureller Unterschiede (das gilt sowohl für Staaten als auch für Individuen) nicht anpassen will oder kann, weil er beispielsweise die Beziehungsregeln fremder Kulturen nicht anerkennen und würdigen will, kann je nach Schwere der Missachtung dieser Regeln ausgegrenzt, dafür belangt werden und ggf., wenn er sich auf fremdem Staatgebiet befindet, ausgewiesen werden oder das Aufenthalts- bzw. Bleiberecht verlieren.

Respekt hat immer zwei Seiten, einseitige Toleranz, ist zum Scheitern verurteilt.