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„Viele Gaben, ein Geist / „Viele Glieder – ein Leib – 1. Korinther 12

„Viele Gaben, ein Geist / „Viele Glieder – ein Leib – 1. Korinther 12


„Durch einen jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller … Nun aber sind es viele Glieder, aber der Leib ist einer. Das Auge kann nicht sagen zu der Hand: Ich brauche dich nicht; oder wiederum das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht.“ Im ersten Korinther 12 des Neuen Testaments erklärt Paulus, dass jeder Mensch auf der Welt etwas kann (Individualität), gebraucht wird (Nutzen) und wichtig (Identität) für die Gemeinschaft ist.

Paulus nutzt das Bild des Körpers, um zu veranschaulichen, dass unterschiedliche Mitglieder einer Gemeinschaft trotz individueller Unterschiede zusammengehören und gemeinsam eine funktionierende Einheit bilden.

Die Metaphern „Viele Glieder, ein Leib“ und „Viele Gaben, ein Geist beschreiben ein Modell sozialer Integration durch Differenzierung.

Diese Metaphern zeigen, dass Vielfalt in einer Gemeinschaft nicht zu Spaltung führen muss, sondern dass unterschiedliche Rollen zur Stabilität und Funktionalität des Ganzen beitragen.

1. Korinther 12 kann als ein Modell der modernen Gesellschaft betrachtet werden, in der Vielfalt, d. h. Unterschiedlichkeit als Stärke gilt und durch gemeinsame Werte zusammengehalten werden sollte. Es werden zentrale Aspekte der Einheit in Vielfalt, der Individualität und der Gemeinschaft, der Gerechtigkeit und der Funktionalität sozialer Strukturen angesprochen.

Jeder Mensch hat eine Aufgabe. Jedes Teil eines Organismus hat eine spezifische Funktion, die dem Ganzen dient.

Die Individuen sind nur in Bezug auf das Ganze vollständig, und das Ganze existiert nur durch Individuen.

Kein Glied steht über dem anderen. Jedes Individuum ist als Zweck an sich wertvoll und nicht nur Mittel für andere. Die Vorteile und Bürden in einer Gemeinschaft sollten gerecht verteilt sein.

Individuen fügen sich in eine Gemeinschaft ein. Es ist eine Art von Gesellschaftsvertrag, in Form einer Balance zwischen Individualität und kollektiver Identität.

Manche kritisieren das Konzept der Glieder als Einschränkung der Freiheit, sie meinen, dass der Einzelne hier in eine vorgegebene Ordnung eingefügt wird, anstatt sich selbst zu definieren.

Dieser Denkansatz führt aus meiner Sicht ins Abseits bzw. in die Selbstisolation, da die eigene Existenz nicht im Zusammenhang mit der Gemeinschaft gesehen wird. „Ich – zuerst.

Jeder Mensch kann etwas, wird gebraucht und ist wichtig für die Gesellschaft.